Wenige deutsche Hersteller beurteilen das neue Kältemittel R1234yf kritischer als ihre vielen Mitbewerber. Die Expertengruppe des Weltverbands der Automobilingenieure (SAE) ist für die Sicherheitsüberprüfungen des umstrittenen Kältemittels zuständig ist.

Diese Expertengruppe hat Ende 2012 erklärt, keine Bedenken gegen R1234yf zu haben. Mercedes hat im September 2012 Sicherheitsbedenken gegenüber dem neuen Kältemittel geäußert. Bei Mercedes wurde ein eigenes neues Prüfverfahren entwickelt, das sogenannte Real-Life-Prüfverfahren, bei dem festgestellt wurde, dass sich das Mittel entzünden und das gesamte Fahrzeug in Brand setzen kann.

Die Expertengruppe der SAE kommt bei ihrer neuen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass kein erhöhtes Brandrisiko besteht. Eine endgültige Risikoabschätzung soll im zweiten Quartal 2013 abgeschlossen sein. Einige Hersteller nehmen die Sicherheitsbedenken von Mercedes ernst. Die Hersteller des Kältemittels sehen kein erhöhtes Brandrisiko.

Am 28. Januar 1986, 73 Sekunden nach dem Start brach die Raumfähre Challenger in etwa 15 Kilometern Höhe auseinander. Als Grund wurde das Versagen eines oder mehrerer Dichtungsringe in einer der seitlichen Feststoffraketen ermittelt.

Den Herstellern der Raketen waren Sicherheitsbedenken gegenüber der Qualität der Ringe und ihrer Elastizität bei Nachtfrost bekannt. Ein Jahr zuvor wurden bei der Discovery nach der Landung bei der Inspektion der Ringe gravierende Hitzeschäden festgestellt. Am Abend vor dem Start der Raumfähre warnte der Ingenieur Roger Boisjoly von der Firma Thiokol, dem Hersteller der Feststoffraketen, vor einer gigantischen Explosion auf der Startrampe.

Nach einer Telefonkonferenz zwischen dem Management und den Ingenieuren der Herstellerfirma und der NASA, war die NASA schließlich fast von einem Startaufschub überzeugt. Das Management von Thiokol überstimmte seine eigenen Ingenieure und empfahl dem Kunden NASA den Start.

Kritiker bemängelten Fehler in der Konstruktion und ein aus Kostengründen eingespartes Rettungssystem für die Astronauten. Auch der damalige US-Präsident Ronald Reagan wurde dafür kritisiert, da er sich trotz Sicherheitsbedenken gegen eine Verzögerung des Starts ausgesprochen hatte.