AUSTRIAN NEARMISS ASSOCIATION

A NEARMISS today could be an ACCIDENT tomorrow!

Autounfälle

Im Jahr 2011 wurde mit 523 Verkehrstoten in Österreich ein neuer Tiefststand erreicht. Nach Berechnungen von Statistik Austria ereigneten sich auf Österreichs Straßen 35.129 Unfälle, bei denen 45.025 Personen verletzt und 523 getötet wurden. Bei allen drei Größen wurde das jeweils niedrigste Ergebnis seit Beginn der einheitlich geführten Unfallstatistik erreicht. Betrachtet man die Entwicklung der vergangenen 10 Jahre, so ereigneten sich im Jahr 2002 um rund 8.000 Unfälle mehr und es gab um fast 12.000 mehr Verletzte.

Im Online-Kurier vom 14.11.2012 wird behauptet: „Handy ist Unfallursache Nummer 1. Überraschende Bilanz: Mobiltelefonierer lösen sogar mehr Crashs aus als Schnellfahrer. Die (verspätete) Unfallbilanz des ersten Halbjahres birgt eine riesige Überraschung. Denn nicht Raser oder Rotlichtfahrer lösen die meisten Verkehrsunfälle mit Verletzten aus. Telefonieren ohne Freisprechanlage ist jetzt Unfallursache Nr. 1.“

Die Behauptung des Kurier zur Unfallursache Nummer 1 konnte auf der Homepage des VCÖ nicht verifiziert werden. Der Artikel des Kurier bezieht sich auf eine (verspätete) Unfallbilanz des ersten Halbjahres. Beim VCÖ sind die Zahlen bis zum 30.9.2012 angeführt.

„Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Verkehrstoten bis zum 30.9.2012 in Österreich leicht zurückgegangen. Der VCÖ weist darauf hin, dass nach vorläufigen Zahlen 394 Menschen bei Verkehrsunfällen in Österreich ums Leben kamen. Hauptunfallursache war zu hohes Tempo. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen gegen Schnellfahren und Handy am Steuer.“

Frau Dr. Helga Pražak-Reisinger schreibt auf Seite 186 des Buches Near Miss, Systematischer Umgang mit Beinahe-Unfällen: „Die große Herausforderung der Öl- und Gas-Industrie im Hinblick auf Arbeitsunfälle ist die Reduktion der tödlichen Arbeitsunfälle. Als einzelne herausragende Ursache für tödliche Arbeitsunfälle treten Autounfälle hervor, insbesondere in entlegenen Gebieten der E&P Aktivitäten. In den 90er Jahren konnten tödliche Autounfälle im Bereich Raffinerie und Marketing in Europa massiv reduziert werden; nun scheint sich dieser Trend jedoch wieder umzukehren und in den letzten Jahren mussten vermehrt tödliche Arbeitsfälle registriert werden.“

Kategorie: ANMA-Artikel