AUSTRIAN NEARMISS ASSOCIATION

A NEARMISS today could be an ACCIDENT tomorrow!

Wie viel Sicherheit ist nötig?

Eine Schafherde auf der Strecke Fulda Würzburg der vielbefahrenen Route von Hamburg nach München brachte am 16. August 2008 den ICE zum Entgleisen. Mit über 200 Stundenkilometern ist der Zug unmittelbar vor einem Tunnel in die Herde gerast und erst einen Kilometer später zum Stehen gekommen. Über 20 Personen wurden schwer, über 10 leicht verletzt, fast 80 Schafe wurden bei dem Unfall getötet.

Warum ist diese stark befahrene Strecke nicht z.B. durch einen Zaun abgesichert?

Gewisse Gefahrenbereiche sind in Deutschland durch einen Zaun abgesichert, vor allem dort, wo bekannt ist, dass viel Wild wechselt. Wenn das gesamte Streckennetz der Bahn abgesichert werden sollte, dann müsste bei 36.000 Kilometer Schienenstrecke, das sind 72.000 Kilometer, ein Zaun errichtet werden. Die Deutsche Bahn ist bisher davon ausgegangen, dass diese Absicherung nicht nötig ist.

Beim TGV haben die französischen Staatsbahnen die Hochgeschwindigkeitsstrecken in Zäune eingekleidet. Sie haben sich gedacht, dass es bei 300 Stundenkilometern unerlässlich ist, jegliche Störung, z.B. durch ein Tier, auf den Geleisen in jedem Fall zu vermeiden. Beim Abwägen des Risikos sind die französischen Staatsbahnen zu dem Entschluss gekommen, einen Zaun zu errichten, d.h. dass es sinnvoller ist, das gesamte Streckennetz einzuhausen.

Der von den französischen Staatsbahnen gewählte Weg ist oftmals genau der kleine Unterschied warum es zu weniger Unfällen kommt. Bei Gesamtinvestitions- und Betriebskosten dieser Höhe (Anschaffung, Betrieb und Instandhaltung der Gleisanlagen und der Hochgeschwindigkeitszüge) und möglichen Unfallkosten sind die Kosten für eine entsprechende Absicherung wahrscheinlich unbedeutend.

Kategorie: ANMA-Artikel